Chronik

Geschichte früher und Heute

Die SPD in Adorf hat eine längere Geschichte, als allgemein bekannt ist. Schon im 19. Jahrhundert gab es Menschen, die sich für die Sozialdemokratie in Adorf engagierten. Hervorzuheben ist dabei Otto Emil Freytag (* 14. September 1835 in Plauen; † 16. November 1917 in Leipzig). Er war 1877 der erste sozialdemokratische Landtagsabgeordnete im Königreich Sachsen. Dem Parlament gehörte er bis 1883 an. Freytag studierte Rechtswissenschaften. Zwischen April 1863 und Dezember 1865 war er Bürgermeister in Adorf/V. Danach ließ er sich als Rechtsanwalt in Leipzig nieder und wurde 1868 Mitherausgeber des „Demokratischen Wochenblattes“. Im Jahr 1872 verteidigte er August Bebel und Wilhelm Liebknecht im Leipziger Hochverratsprozess. Auch der aus dem heutigen Adorfer Ortsteil Jugelsburg stammende Erwin Hartzsch (* 1. Juni 1890 in Jugelsburg; † 2. August 1948 in Dresden), war als Mitglied des sächsischen Landtages und des Reichstages bis zu Hitlers Machtergreifung, sowie als erster sächsischer Volksbildungsminister nach dem Krieg politisch für die SPD aktiv. Im Jahr 1889 wurde der lokale Arbeiterverein gegründet, 1906 dann die SPD-Ortsgruppe, diese exitierten bis zum Machtantritt Hitlers. Nach dem 2. Weltkrieg gab es für kurze Zeit auch in Adorf wieder aktive Sozialdemokraten die Parteienverbot und Nazidiktatur überlebt hatten und sich bis zur Zwangsvereinigung mit der KPD zur SED im April 1946 für die Sozialdemokratie einsetzten. Einer davon war der bekannte Künstler Otto Scheuch (* 15.Dezember 1916 in Adorf; † 1997). Er überreichte dem Nachwendeortsverein kurz nach dessen Gründung eine original SPD-Anstecknadel aus dieser Zeit. Schon bald nach dem erzwungenen Zusammenschluß wurden alles einst paritätisch besetzten Gremien der SED durch linientreue Kommunisten besetzt. Die Sozieldemokratie fiel in einen erzwungenen Dornröschenschlaf. Erst mit der politischen Wende keimte das sozialdemokratische Denken wieder auf. Am 22. Januar 1990 um 17.00 Uhr wurde die SPD in Adorf wieder neu gegründet. Nach einer Demonstration vom damaligen Kino zum Markt am 18. Januar und dem Aufruf zur Gründung einer sozialdemokratischen Partei im Forum der Kirche, trafen sich 40 Menschen in der Adorfer Karl-Liebknecht-Schule (heute Mittelschule). Von den Anwesenden entschlossen sich 13 Personen zur Mitgliedschaft. Als Erster Sprecher wurde Christian Heidan (* 24.November 1937) gewählt. Der SPD-Ortsverein Hof-Süd um seinen Vorsitzenden Wolfgang Schäfer übernahm die Gründungspatenschaft. Schon bald waren die ersten demokratischen Wahlen zu bestehen. Karl-Heinz Singer kandidierte für den sächsischen Landtag. Christian Heidan als Bürgermeister für Adorf. Am 01. Juni 1990 wird Heidan vom Stadtparlament zum Bürgermeister gewählt. Er scheidet erst am 30. Juli 2004 altersbedingt aus diesem Amt aus. Uwe Jäkel wird zum SPD Kreisvorsitzenden im Kreis Oelsnitz/V. gewählt. Nach dieser Anfangseuphorie und und guten Wahlergebnissen, blieb Adorf eine SPD Hochburg im sonst schwarzen Vogtland. Die Arbeit des Ortsvereins schlief jedoch ein bischen ein. Vorstände wechselten öfters und wurden nur noch kommissarisch besetzt. Erst mit der Wahl eines jungen Vorstandteams um Rico Schmidt am 08. Januar 2008 kam wieder Schwung in die politische Arbeit. Kay Burmeister wurde Vorstandsmitglied im SPD-Unterbezirk Vogtland. Sandro Röder kandidierte für den sächsischen Landtag. Am 29. Januar 2010 wurde im Adorfer Rathskeller das 20jährige Bestehen des neuen Ortsvereins mit dem Landesvorsitzenden Martin Dulig und vielen Mitgliedern, Freunden und Symphatisanten gefeiert. Rico Schmidt (* 25. Mai 1976) kandidierte 2011 als Adorfer Bürgermeister und ist seit dem 1. August 2011 in diesem Amt. Er trat als unabhängiger Kandidat an und gewann am 19. Juni 2011 im zweiten Wahlgang mit 53,5 % der Stimmen gegen Amtsinhaberin Mariechen Bang (CDU). Am 27. Mai 2018 wurde er mit 96,9 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt. 2012 wurde Kay Burmeister Vorsitzender des SPD Unterbezirkes Vogtland.

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